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Ritual, Rota, Archetypen

Ritual und initiatische Arbeit

Zauber und Kraft einer tiefen Gruppenerfahrung gründen im Ritual, einer besonderen Struktur von Raum und Zeit. Im Ritual verbindet sich das Individuelle mit dem Kosmischen, die persönliche Kraft mit überpersönlichen Urkräften. Solche Archetypen wurzeln tiefer im Bewußtsein und können uns Wege zeigen in Bereiche ungeahnter Möglichkeiten, in denen alle wirkliche Veränderung geschieht.

Container und Struktur

Die Intensität des Prozesses beruht zum Einen auf dem "Container", der strukturellen Qualität und Dichte des "Gefäßes"  und zum Anderen auf den Orientierungsmodellen.

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Das älteste Modell für die Orientierung des Menschen in Raum und Zeit ist die Vierteilung des großen Runden durch eine Senkrechte und eine Waagerechte: Das Kreuz im Kreis, die Rota.

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Die Rota

Diese Ur-Orientierung des Menschen teilt die Welt in vier Teile:
Den Erdkreis in Osten, Süden, Westen und Norden,
den Tageskreis in Morgen, Mittag, Abend und Nacht,
den Jahreskreis in Frühling, Sommer, Herbst und Winter
und den Menschenkreis in links, rechts, unten und oben.

Die 4 Archetypen des Mannseins

Auch die Männerarbeit hat als eines ihrer Orientierungsmodelle eine Vierheit, nämlich vier Urkräfte oder Archetypen, die in ihrem Zusammenspiel die Ganzheit­lichkeit des Mannes bilden:

Der Krieger, der König, der Liebende und der Magier.

 

Auf dem Weg zur eigenen Kraft gilt es, diese 4 Archetypen zu stärken und miteinander in Einklang zu bringen.

Wo die Archetypen wohnen

Nach den Bewußtseinsmodellen von C. G. Jung oder Arnold Mindell  ("kollektives Unbewußtes", "Urgrund des Seins") entspringt das individuelle Bewußtsein des Menschen einem menschheitlichen Bewußtseins-Urgrund und wir können die Archetypen vergleichen mit Wurzelsträngen, über die das Individuum mit diesem Urgrund verbunden ist.

Die vier Männer-Archetypen

Bewußtseinsarbeit mit Männern ordnet traditionell die Aspekte des Mannseins in ein Kreuz von vier Archetypen: Den Krieger, den König, den Liebenden und den Magier, die in ihrem Umspielen der Mitte den ganzen Mann ausmachen. Auch wir orientieren uns an dieser archaischen Vierheit und erforschen als einen fünften Archetypen den zentralen Kreuzungspunkt,  das "Feuer der Mitte". Und dort im Zentrum, wo wir dieser transpersonalen Kraft als einem Du begegnen, beginnen wir zu verstehen, was es bedeutet: "Dein ist die Kraft". Und wie es sich anfühlen könnte, als Mann sich an dieser Kraft zu orientieren und sie sich nach und nach zu eigen zu machen.

Der Krieger

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Kraft und Präsenz

So wie am Morgen im Osten rot die Sonne aufgeht - so erstrahlt die Kraft des "Ich bin" und die Präsenz des Kriegers.

 

Ob seine Kraft hell oder dunkel, friedeschaffend oder spaltend ist hängt davon ab, welchem König er dient.
 

Der Krieger heute

Ein Mann, der fähig ist, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen für sich und andere. Der Nein sagt und klare Grenzen setzt und Ja sagt und sein Wort hält.

Der verleugnete Krieger

Dieser Mann sieht sich als Opfer von äußeren oder inneren Umständen (Gesellschaft, Kindheit, Charakter). Die verlorene Selbstmächtigkeit wird ins Aussen verlagert, als böse dunkle Mächte.

Der falsche Krieger

Er überspielt seine Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit mit Statussymbolen, mit Protz statt Präsenz, Lärm statt Power und Gewalt statt Klarheit..

Der König

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Macht und Größe

Wie die Sonne mittags im Süden ihren höchsten Punkt erreicht, so verkörpert sich im König die strahlende Macht des Großen.


Welcher Art das Große ist, das er verkörpert, bestimmt, ob seine Macht gütig oder tyrannisch, hybrid oder weise ist.

Der König heute

Wo in einem Mann königliche Qualitäten gereift sind, strahlt er Macht, Würde und natürliche Autorität aus, ist gütig, warmherzig und weise und weiß unbeirrt die zu führen, die ihm anvertraut sind.

Der verleugnete König

Wo ein Mann sich seiner persönlichen Größe schämt, Hierarchie ablehnt und väterliche Qualitäten verdammt, bleibt er klein und unbedeutend und die ihm Anvertrauten sind zum Untergang verdammt.

Der falsche König

Der Mangel an Reife und Größe wird kompensiert durch Arroganz, Größenwahn, Geltungsdrang, Machtintrigen und sadistische Formen von Dominanz.

Der Liebende

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Loslassen und Hingeben

Wie die Sonne des Abends sich im Westen ihrem Untergehen zuneigt, so ist auch die Bewegung des Liebenden ein Neigen, ein Zuneigen, ein Geneigtsein und Loslassen.

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Was es ist, dem der Liebende sich hingibt, bestimmt seine Tiefe, Wahrhaftigkeit und Größe.

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Der Liebende heute

Ein Mann, der den Heldenlampf losgelassen hat, der Trauer und Schmerz der eigenen Wunde annimmt und sich selbst und die anderen achtet und liebt, findet seine Kraft in der empathischen Hingabe und im tiefen Wissen um Verbundenheit.

Der verleugnete Liebende

Manche Männer kultivieren den Gegenpart des Liebenden, den Krieger und sehen ihren Schmerz, ihre Tränen und ihre Wunde als Schwäche. Sie schämen sich und verleugnen ihr Herz.

Der falsche Liebende

Ein lieber guter Mann ohne unbequeme Kriegerqualität, dessen Hingabe vor allem im Rückfall in den Mutterschoß besteht.

Der Magier

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Der Meister des Nicht-Tuns

Niemals berührt der Lauf der Sonne den Norden, und so ist hier das Reich der Dunkelheit, des Nicht-Erkennbaren, des Unsichtbaren, in das vorzudringen dem gewöhnlichen Sterblichen versagt ist.

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Hier enden die Gesetze von Ursache und Wirkung, von Zeit und Raum, hier ist Vergangenes und Zukünftiges gleichermaßen anwesend.

Der Magier heute

Dieser Mann ist der Meister des Nicht-Tuns. Wie um einen Magneten ordnen sich alle Elemente seines Lebens um ihn herum zu einem sinnvollen Muster. Gelassen vertraut er seiner Intuition und seinen Impulsen und tut das Richtige zur richtigen Zeit.

Der verleugnete Magier

Woraus die Welt gemacht ist, ist nicht vollständig erkennbar und mit Nicht-Erkennbarem konfrontiert zu sein, ist für manche Männer eine große Heraus-forderung und sie ziehen es vor, es zu leugnen.

Der falsche Magier

Die Erkenntnis, mit welch einfachen Tricks Menschen manipuliert und verführt werden können, macht aus manchen Männern perfide Schwarzmagier.

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